Weihnachtsfeier
- Im schön geschmückten Wahlefeldsaal in Neersen fand am 24. November die diesjährige Weihnachtsfeier des Arbeitskreis Fremde statt. Über 100 Geflüchtete und Ehrenamtler des AKF waren gekommen, um gemeinsam zu feiern. Nach einer kurzen Ansprache von Gisela Michels begrüßten alle Gäste den Nikolaus, der zuerst einmal eine Geschichte über die Entstehung dieses Brauches erzählte. Anschließend verteilte er Weihnachtstüten an die zahlreichen anwesenden Kinder, deren Augen und Wangen leuchteten. Dank einer großzügigen Spende von Edeka Keil in Schiefbahn konnten die Tüten sehr reichlich gefüllt werden. Leckeres Gebäck, Stollen, Nüsse und Mandarinen lagen für alle auf den Tischen zum Verzehr bereit. Der Anrather Frauenchor begleitete auch in diesem Jahr mit seinen Liedern die Weihnachtsfeier und regte die Teilnehmer zum Mitsingen an. So kam schnell eine fröhliche weihnachtliche Stimmung auf und die Zeit verging wie im Flug. Es war eine gelungene Feier, so die Meinung der Besucher, vor allem der Kinder.
Fremde werden Freunde
- Unter dem Motto „Fremde werden Freunde“ luden ehrenamtlich engagierte Flüchtlinge des AKF im Dezember zu einem gemütlichen Zusammenkommen ins AKF-Zentrum ein.
In dem Seminar „Demokratie in Deutschland“ kam die Idee auf, einmal im Monat ein Treffen mit Deutschen und Flüchtlingen zu organisieren.
Die geflüchteten Teilnehmer hatten den Wunsch, nicht nur über Demokratie und das Leben in Deutschland Informationen zu bekommen und darüber zu diskutieren, sondern auch Deutsche bzw. Willicher kennen zu lernen. Sie ergriffen die Initiative, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen.
Am 1. Adventssonntag fand nun das erste Zusammenkommen statt. Bei köstlichem Essen aus fremden Kulturen trafen sich zahlreiche deutsche und geflüchtete Willicher Bürger zu einem
geselligen Nachmittag, in dem viel erzählt und gelacht wurde. Ein wirklich erfolgreicher Start eines Projekts, das in 2019 fortgesetzt werden soll
Vortrag am 12.11.18: "Was ist los in Afrika?"
Mirjam Sahm, M.A. African Studies, Mitarbeiterin im
Flüchtlingsrat NRW e.V.
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Afrika wird häufig gleichgesetzt mit Krisen, Katastrophen und Armut. Doch es ist nicht möglich, Afrika als Ganzes zu beschreiben, da man dann den verschiedenen Ländern mit ihren unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Systemen nicht gerecht werden kann. Konflikte in manchen Regionen zwingen viele Menschen zur Flucht, aus anderen Ländern gibt es kaum Fluchtbewegungen, eher Arbeitsmigration.
Das Seminar will einen Überblick über Fluchtgründe und Fluchtrouten innerhalb Afrikas geben und sich anhand einiger Beispiele mit aktuellen Konflikten auseinandersetzen.
Als Referentin konnte Frau Mirjam Sahm, M.A. African Studies und Mitarbeiterin des Flüchtlingsrats NRW gewonnen werden. Frau Sahm verfügt über langjährige Auslandserfahrung in Afrika (Tansania, Südafrika, Kamerun, Tschad und Kongo) und hat auf diesem Wege auch direkte Eindrücke über die Situation vor Ort gewinnen können.
Demokratie-Seminar am 09.11 und 10.11.18
Dr. Chadi Bahouth - Dr. Ali Hotait
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Um das politische System und das Demokratieverständnis der Bundesrepublik besser verstehen zu lernen, lud der AKF vom 09. bis 10. November zu einem zweitägigen Workshop in arabischer Sprache
ein.
15 Teilnehmende aus dem arabischsprachigen Raum setzten sich mit den Seminarleitern Dr. Chadi Bahouth, der selbst libanesisch – palästinensische Wurzeln hat und als Journalist und Gestalttherapeut
tätig ist - und Dr. Ali Hotait mit dem deutschen Rechtssystem, demokratischen Entscheidungsprozessen, dem Wahlsystem und demokratischen Partizipationsmöglichkeiten auseinander. In Vorträgen und
Diskussionsrunden wurden Kenntnisse vermittelt und erörtert – in Planspielen wurden mit verteilten Rollen problematische Situationen simuliert und besprochen.
Zum Abschluss stand Herr Bernd-Dieter Röhrscheid - Fraktions-vorsitzender der SPD Willich - Rede und Antwort. Er verteilte auch die Zertifikate, die die Teilnehmenden am Ende des Workshops
erhielten.
Das Resümee der Teilnehmenden fiel rundweg positiv aus: „So ein Seminar müsste öfter und auch in anderen Muttersprachen stattfinden! Da könnten viele schneller und besser lernen, wie man sich
verhalten und einbringen kann!“
Krokuspflanzung in der Stadt Willich
- Auf Initiative der Stadtverwaltung wurden alle Willicher Bürger aufgerufen, am 13.10.18 in den einzelnen Ortsteilen der Stadt Willich Krokusse zu pflanzen, um die Parks und Grünanlagen zu
verschönern. Die Stadt hatte pro Einwohner einen Krokus gesponsert und so wurden in Willich mithilfe der Unterstützung von Mitgliedern des NABU, des Bauhofs und des AKF ca. 23.100 Elfen-Krokusse
westlich der Teichanlage des Konrad-Adenauer-Parks gepflanzt. Da der Boden sehr gut vorbereitet war, konnten die fleißigen Helfer innerhalb einer Dreiviertelstunde diese Blumenzwiebeln in die Erde
bringen! Nach getaner Arbeit gab es für alle köstlichen Apfelsaft, der vom NABU bereitgestellt wurde und leckeres Gebäck, welches die Flüchtlingsfrauen mitgebracht hatten. Es war eine sehr schöne
Aktion und wir sind auf das blühende Ergebnis im Frühjahr gespannt.
Sommerfest des Kinderschutzbundes
- Am 16.09.18 veranstaltete der Kinderschutzbund im Neersener Schlosspark sein alljährliches Kinderfest. Auch der AKF war wieder vertreten. Unser Angebot – Tauziehen und Tierfiguren aus Knete
basteln – wurde sehr gut angenommen. Das herrliche Wetter lockte zahlreiche Familien an und so war auch der AKF-Stand sehr gut besucht.
Beim Tauziehen hatten einige Familien viel Spaß daran, ihre Kräfte zu messen und traten gegeneinander an. Damit es nicht zu unausgeglichen zuging, mussten manchmal die Seiten gerecht verteilt werden.
Das Kneten machte allen Kindern besonders viel Freude. Eine richtige Herausforderung war die Ausformung der Augen und Körperteile. Dabei zeigten viele Kinder ihre tolle Kreativität und es entstanden sehr schöne Tiere mit viel Liebe zum Detail. Die Kinder knüpften beim Kneten neue Kontakte und vereinbarten sogar eigene Treffen zum privaten Kneten.
Alles in allem war es ein sehr schöner Tag, mit vielen interessanten Gesprächen und glücklichen Teilnehmern. Im nächsten Jahr sind wir wieder am Start.
Besuch des Krefelder Zoos
- Am 07.08.18 organisierte der AKF mal wieder einen Ausflug in den Krefelder Zoo. Zielgruppe waren Mütter mit ihren Kindern, da diese häufig bei anderen Veranstaltungen absagen (müssen). Angesichts
der großen Resonanz von 40 Geflüchteten und 3 Ehrenamtlern hatten wir einen Reisebus angemietet, der morgens erst in Schiefbahn einen Teil der Gruppe abholte und dann die in Willich wohnenden
Teilnehmer einlud.
Mit guter Laune fuhren wir an diesem besonders heißen Tag zum Krefelder Zoo.
Dort angekommen, konnten sich dann alle eigenständig auf den Weg machen, um die Attraktionen des Zoos zu entdecken. Leider hatten sich viele Wildtiere in ihren Gehegen ein Schattenplätzchen gesucht, so dass man sie nicht sehen konnte. Dafür konnten wir hautnah die Fütterung der witzigen Erdmännchen beobachten. Großen Spaß hatten besonders die Kinder auch im Tropenhaus, wo die freilaufenden frechen Äffchen zur Erheiterung beitrugen. Es war wohl das erste Mal, dass es im Tropenhaus kühler war, als draußen! Besonders beeindruckt aber waren alle Teilnehmer von bunten und teilweise handteller-großen Schmetterlingen, die im Schmetterlingshaus um uns herumflogen.
Auch die Spielplätze wurden von den Kindern gerne genutzt, um sich auszutoben.
Das leibliche Wohl kam natürlich nicht zu kurz, da die meisten Mütter gut mit Obst, Keksen und gefrorenen Getränken ausgerüstet waren. So ließ sich die Pause auf den Bänken im Schatten gut aushalten.
Am Nachmittag brachte dann der Bus die müden, aber glücklichen Zoobesucher wieder zurück nach Willich und Schiefbahn. Dank der guten Organisation von Katrin Nickels, war es ein sehr gelungener Ausflug, der allen gut gefallen hat.
Generalprobe Schlossfestspiele – „Charleys Tante“ und
„Im Weissen Rössl“
- Auch der Besuch der 2. und 3. Generalprobe am 22. Juni und 27. Juli war für die Geflüchteten eine unterhaltsame Abwechslung. Da ja viele von ihnen nun schon einige Zeit hier in Willich
leben und ihre Sprachkenntnisse unter anderem auch durch die Teilnahme an unserem Deutschunterricht stetig verbessern, gab es kaum noch Verständnisprobleme und alle konnten die Aufführungen
aufmerksam verfolgen und hatten sehr viel Spaß. Wir sind der Festspielleitung sehr dankbar, dass sie uns immer wieder zu den Generalproben einlädt und somit die Geflüchteten die Gelegenheit bekommen,
am kulturellen Leben der Stadt Willich teilzunehmen.
Seminar am 09.07.18: "Kommunizieren zwischen den Kulturen. Interkulturelle Sensibilisierung"
Ingeborg Steinmann-Berns, ARIC NRW
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In der praktischen Arbeit mit Menschen, die nicht aus demselben Kulturkreis kommen, erleben wir manchmal unerwartete Situationen. Die, denen wir helfen wollen, verhalten sich nicht so, wie wir es erwarten und aus dem eigenen Umfeld kennen.
Dieses Seminar soll die Teilnehmerinnen für verschiedene Aspekte interkultureller Zusammenarbeit sensibilisieren und ihnen helfen, unterschiedliches oder unerwartetes Verhalten zu verstehen.
Ziel der Schulung ist es, einen Beitrag zu leisten, um Konflikte oder Frustrationen in der täglichen Arbeit zukünftig zu vermeiden.
Generalproben Schlossfestspiele - Dschungelbuch
- Wie schon in den letzten beiden Jahren waren wir wieder der Einladung der Festspielleitung gefolgt und besuchten am 16. Juni mit 24 Flüchtlingskindern und 7 Erwachsenen die Generalprobe des
Kinderstücks „Das Dschungelbuch“. Mit einem eigens bestellten Bus starteten wir in Willich an der Kochstraße und fuhren mit einem Zwischenstopp in Schiefbahn nach Neersen. Dort angekommen,
wurden die Kinder nach einer kurzen Einführung zum Inhalt des Theaterstücks ermutigt, die Laute der Urwaldtiere nachzuahmen. Alle machten begeistert mit.
Die anschließende Aufführung war wieder mit sehr viel Liebe zum Detail inszeniert und alle Zuschauer verfolgten gespannt die Geschichte um das Findelkind Mogli.
Nach der Vorstellung gab es für alle ein Eis in der Orangerie im Schlosspark. Danach ging es wieder mit dem Bus nach Hause. Es war für alle ein sehr schöner Nachmittag.
Vortrag am 14.05.18: "Rechtspopulismus - Entwicklung und Strukturen"
Andreas Kemper, Soziologe und Publizist, Buchautor
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Die Rede vom Rechtspopulismus ist momentan allgegenwärtig, gerade Aktive in der Flüchtlingsarbeit sehen sich immer wieder mit diesem Phänomen konfrontiert.
Zumeist wird darunter eine politische Strategie verstanden, die für autoritäre und auch rassistische Vorstellungen steht; gerne wird eine „korrupte Elite“ für Probleme des „einfachen Volkes“ verantwortlich gemacht.
Der Soziologe Andreas Kemper bevorzugt die Bezeichnung „Strömungen der Ungleichwertigkeit“, die er in die Bereiche des Neoliberalismus, des christlichen Fundamentalismus und des völkischen Nationalismus unterteilt.
In der Veranstaltung werden die (historischen) Entwicklungen und Strukturen dieser Strömungen beleuchtet und ihre Bedeutung im heutigen Leben und der aktuellen Politik thematisiert.
Wiedereröffnung der Fahrradwerkstatt im No.7
- Am 18.04.18 wurde nach einjähriger Renovierung die Fahrradwerkstatt im Neersener Jugendfreizeitheim No.7 wiedereröffnet. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Josef Heyes und mit Hilfe eines Teams der Gemeinschaftsbetriebe entstand hier ein zusätzlicher 12 Quadratmeter großer beheizbarer Raum, in dem nun auch im Winter geschraubt werden kann. Gespendete Fahrräder werden von Ehrenamtlern und Geflüchteten aufbereitet und fahrtauglich gemacht und können dann für Beträge zwischen fünf und 55 Euro an Geflüchtete abgegeben werden. Mit diesen Einnahmen werden dann fehlende Ersatzteile und Materialien angeschafft.
- Die zweite Fahrradwerkstatt in der Unterkunft an der Lerchenfeldstraße in Anrath steht kurz vor dem Umzug. Ab Miitte Mai, so ist die Planung, wird in neuen Räumen in der Unterkunft am Bahnhof in Anrath weitergearbeitet.
Willi Wisch 2018
- Mit über 40 Teilnehmern wieder tolle Beteiligung des AKF!
Angesichts der neuen Unterkunftssituation - viele Flüchtlinge leben inzwischen in Neersen und demnächst auch in Schiefbahn - haben wir uns erstmals in vier Stadtteilen mit Willi Wisch-Gruppen beteiligt: in Anrath, Neersen, Schiefbahn und Willich fanden sich pünktlich am Samstag, den 24.03.18 um 9 Uhr mal kleinere, mal größere Gruppen von Ehrenamtlern und Flüchtlingen ein, um bei schönem Wetter gemeinsam unsere Stadt sauberer zu machen. Mit den typischen AKF-Warnwesten ausgestattet rückten alle dem Abfall mit großem Engagement zu Leibe. Dabei wurden erstaunliche Funde gemacht, wie z.B. ein Benzinkanister und sogar ein ganzer Teppich! Viele Willicher Bürger sprachen die Gruppen an und bedankten sich für den Einsatz. Etwas befremdet waren unsere neuen Mitbürger über die geringe Beteiligung von Willichern: Sowohl in Schiefbahn als auch in Willich waren wir an den zentralen Treffpunkten im Ortszentrum fast die einzigen Helfer! Hoffen wir, dass es nur an den Osterferien gelegen hat! Die Neersener- und auch teilweise die Anrather-Gruppe fand sich nach getaner Arbeit im Schloss Neersen ein, wo es die traditionelle Erbsensuppe für alle gab. In Willich und Schiefbahn lud der AKF seine Teilnehmer zu einem Eis ein. Insgesamt steht für alle Beteiligten fest: Im nächsten Jahr machen wir wieder mit!
Infoveranstaltung am 19.03.18: "Perspektiven für Ausbildung, Praktikum, Berufskolleg und Arbeitsstellen für Flüchtlinge unabhängig ihres Aufenthaltsstatus“
AWO-Kreisverband Viersen
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In den Räumen des AKF-Zentrums an der Bahnstraße veranstaltete der AWO-Kreisverband Viersen am 19.03.18 eine Info-Veranstaltung für Ehrenamtler/-innen und Geflüchtete zum Thema „Perspektiven für
Ausbildung, Praktikum, Berufskolleg und Arbeitsstellen für Flüchtlinge unabhängig ihres Aufenthaltsstatus“. Nach einer kurzen Begrüßung durch Gisela Michels (AKF) erläuterten Robert Müller,
Sozialarbeiter bei der AWO Viersen, und Jutta van Amern die Bedeutung und Folgen von Aufenthaltstiteln für Geflüchtete, die in Willich leben. Des Weiteren gaben sie Informationen zum Schutz vor
Abschiebung durch Ausbildung und Lebensunterhaltssicherung (LUS). Anschließend stellten sich der Integrationspoint des Jobcenters Viersen und die Agenda 21 Willich vor und benannten Ansprechpartner.
Weitere Programmpunkte waren eine offene Fragerunde für die Teilnehmer/-innen, die Fallbesprechung mit den Referenten und die Beratung und Vermittlung für die
Teilnehmer/-innen.
Die Veranstaltung war gut besucht und es konnten viele Fragen geklärt werden.
Jubiläumsfeier – 25 Jahre AKF
- Am 16. März 2018 fand im Pfarrzentrum St. Maria in Neersen die Jubiläumsfeier des AKF in Form eines Sektempfangs statt.
Über 100 geladene Gäste waren gekommen, um die Arbeit des Vereins zu würdigen und sich an die Anfänge des Vereins zu erinnern. Unter den Gästen waren sowohl Geflüchtete und Ehrenamtler, als auch Vertreter der Stadtverwaltung, der Parteien, des Caritasverbandes, anderer caritativer Einrichtungen, Schulen und Vereine. Gisela Michels betonte in ihrer Rede, dass der Verein durch den unermüdlichen Einsatz der vielen engagierten Ehrenamtler ein hilfreicher Teil der Flüchtlingsarbeit in Willich ist. Der AKF, der sich in den Anfängen mit der Begleitung von Flüchtlingen sowie Projekten gegen Fremdenfeindlichkeit und Begegnungen zwischen verschiedenen Kulturen beschäftigte, legt nunmehr seit 3 Jahren sein Hauptaugenmerk auf die Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur.
Bürgermeister Josef Heyes würdigte die nun schon 25 Jahre dauernde wertvolle Arbeit des AKF, sich ehrenamtlich um Menschen zu kümmern, die hier fremd sind.
Die Vorsitzende des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen, Dr. Ingeborg Odenthal, unterstrich in ihren Grußworten, dass der AKF das Caritas-Motto „Not sehen und handeln“ sehr engagiert in die Tat umsetzt.
Der Gastredner, Michael Teichert vom Caritasverband für das Bistum Aachen, unterstrich in seinem Vortrag „Freiwillig zu Diensten - Was Freiwilligenarbeit kann und braucht!“, dass der AKF mit seiner ehrenamtlichen Arbeit die Lücken in der Flüchtlingsarbeit füllt, die vom Staat nicht abdeckt werden. Er zeigte dabei die Möglichkeiten und auch die Grenzen für das Ehrenamt auf.
Im Anschluss an die Reden und Grußworte gab es bei Musik, Getränken und leckerem Fingerfood einen regen Austausch zwischen den Anwesenden. Es war eine gelungene Feier.
Weltfrauentag im AKF
- Am 08. März 2018 wurde im AKF-Zentrum im Rahmen des Deutschunterrichts der Weltfrauentag gefeiert. Nach der Unterrichtspause gab es für die Teilnehmerinnen und Sprachhelferinnen Kaffee, Tee und
selbst gebackene Leckereien, die die Geflüchteten mitgebracht hatten. Gisela Michels klärte über den Ursprung des Weltfrauentags auf. Er entstand aus einer Initiative sozialistischer Organisationen
in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen. Zwischen 1933 und 1945 wurde der Frauentag in Deutschland
offiziell verboten und stattdessen der Muttertag in den Rang eines offiziellen Feiertags erhoben. Zum Unterrichtsende verteilte Gisela Michels als Zeichen der Wertschätzung Rosen an alle
Frauen.
Weidenschnitt mit dem NABU Willich
- Am Samstag, den 10. Februar fand wieder die Kopfweidenschnitt-Aktion der Willicher Ortsgruppe des Nabu statt. Trotz eher nass kalten Wetters trafen pünktlich um 10 Uhr 10 Willicher Flüchtlinge
und 6 AKF-Mitglieder auf der Streuobstwiese in Neersen ein. Sofort wurden die angebotenen Arbeitshandschuhe übergestreift. Da die fünf großen Kopfweiden bereits am Vortag geschnitten worden waren,
hieß es nun, den Weidenschnitt aufzusammeln und ihn zu einen 15 m langen Weidenwall zu bringen, der damit bestückt werden sollte. Der Nabu hatte alles perfekt vorbereitet. Zusammen mit vielen
Nabu-Freunden packten wir voller Tatendrang an. Die meisten Flüchtlinge waren zum wiederholten Mal dabei und halfen mit großer Freude und Begeisterung mit. Angesichts der vielen zupackenden Hände war
die Arbeit innerhalb kürzester Zeit getan und die avisierte Pause um 12 Uhr mit Kaffee, Kuchen und Pizza wurde kurzerhand zum finalen Mittagessen umfunktioniert. Alle waren sich einig: Nächstes Jahr
sind wir wieder mit dabei!
Vortrag am 08.01.18: "Politische Dimensionen des Islam"
Jörgen Klußmann, Leiter der Evangelischen Akademie Rheinland,
Islam- und Politikwissenschaftler, Buchautor
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Ist der Islam nur eine Religion oder eine politische Ideologie?
Von Seiten der Populisten ergeht der Vorwurf, der Islam sei keine Religion, sondern eine radikale Ideologie, die alle „Ungläubigen“ mit dem Tod bedroht. Dabei machen sie keinen Unterschied zwischen Islam und Islamismus und differenzieren schon gar nicht zwischen gemäßigten und gewaltbereiten Islamisten.
Doch wo sind die Grenzen zu ziehen und gibt es überhaupt eine islamische Vorstellung von einer gerechten sozialen Ordnung?
Die islamische Rechtsprechung – die Scharia - entstand erst in den ersten 200-300 Jahren nach dem Tode des Propheten und wurde zur Grundlage der politischen Ordnung bis zum Sturz der Abbasisden-Dynastie durch die Mongolen im 12. Jahrhundert. Danach herrschten im Wesentlichen weltliche Herrscher, die sich aber an den vorherrschenden islamischen Rechtsschulen orientierten.
Erst die neuzeitliche Auseinandersetzung zwischen europäischen Kolonialherren konfrontierte die islamische Welt mit der Idee eines säkularen Staates, der Trennung von Staatsmacht und Religion. Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reichs und der Abschaffung des Kalifats durch die neue türkische Republik, sind es insbesondere die französischen Republik und die konstitutionellen Monarchie Großbritannien, die als die neuen Herren des Orients auftreten. So überwiegt der Widerstand gegen die Kolonialmächte und die Frage nach einer angemessenen politischen Ordnung.
Was hat sich daran bis heute geändert? Gibt es eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Frage ob Islam und Demokratie vereinbar sind?